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Schnittschutz Klassen 0-4 & Formen a-c: Das sagen sie aus

Die Arbeit mit einer Motorsäge ist immer gefährlich. Deshalb ist es unverzichtbar, bei jedem Einsatz der Kettensäge hochwertige Schnittschutzkleidung zu tragen, um Euch vor Verletzungen zu bewahren. Neben Schnittschutzhosen spielen insbesondere die Schnittschutzschuhe, aber auch die Schnittschutzjacken dabei eine große Rolle.

Wenn Ihr Euch für Eure Forstarbeiten Schnittschutzkleidung kaufen möchtet, solltet Ihr Euch vorher über die Schnittschutzklassen und Schnittschutzformen informieren. Sie geben an, wie sicher die Kleidung wirklich ist und wie gut sie Euch vor Verletzungen schützen kann.

Schnittschutz Klassen

Die Schnittschutzklassen 0 bis 4 im Detail vorgestellt

Schnittschutzhosen und -schuhe unterteilt man nach DIN EN 381-5 (PDF mit Details) „Schutzkleidung für Benutzer von handgeführten Kettensägen – Teil 5: Anforderungen an den Beinschutz“ in fünf verschiedene Klassen: Schnittschutzklasse 0 bis 5.

Das wichtigste in Kürze

  • Je größer die Schnittschutzklasse ist, desto besser seid Ihr vor Verletzungen mit der Kettensäge geschützt.
  • Für Schnittschutzhosen gilt die Schnittschutzklasse 1 als Standard. Sie schützt Euch in den allermeisten Fällen vor schlimmen Verletzungen. Höhere Schnittschutzklassen kommen häufig ohnehin nur bei Schuhen zum Einsatz.
  • Fakt ist allerdings auch, dass eine höhere Schnittschutzklasse immer eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit und des Tragekomforts bedeutet.
  • Die einzelnen Schnittschutzklassen unterscheiden sich insbesondere durch die maximale Kettengeschwindigkeit, bis zu der laut der Norm eine Schutzwirkung gegeben ist.
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Schnittschutzklasse 0

Bei der Schnittschutzklasse 0 ist ein ausreichender Schutz bis zu einer maximalen Kettengeschwindigkeit von 16 Metern pro Sekunde gewährleistet. In der Praxis hat sich gezeigt, dass das in den meisten Fällen nicht ausreicht. Aus diesem Grund empfehlen wir Euch, von Schutzhosen und -schuhen der Schnittschutzklasse 0 lieber die Finger zu lassen.

Schnittschutzklasse 1

Die Schnittschutzklasse 1 gilt bei Schnittschutzhosen als Standard. Sie schützt bis zu einer Kettengeschwindigkeit von maximal 20 Metern pro Sekunde. Damit ist jedoch die Geschwindigkeit der „auslaufenden Kette“ gemeint. Das heißt: Es darf kein Antrieb mehr vorhanden sein, sodass sich Euer Finger in dem Moment, in dem die Kette auf die Schnittschutzhose trifft, schon nicht mehr am Gas befinden darf. Moderne Hochleistungssägen sind durchaus in der Lage, höhere Kettengeschwindigkeiten als 20 Meter pro Sekunde zu erreichen. Deshalb kann weder die Schnittschutzklasse 1 noch eine höhere Klasse eine absolute Sicherheit garantieren.

Schnittschutzklasse 2 bis 4

  • Die Schnittschutzklasse 2 bietet auch bei Kettengeschwindigkeiten von bis zu 24 Meter pro Sekunde noch ausreichend Sicherheit laut Norm. Auch die Preise von Schnittschutzhosen der Schutzklasse 2 liegen etwas über den unteren Schutzklassen, das ist jedoch durch den höheren Schutz und Materialbedarf bedingt.
  • Die Schnittschutzklasse 3 schützt sogar für eine maximale Kettengeschwindigkeit von 28 Metern pro Sekunde.
  • Die Schnittschutzklasse 4 ist für bis zu 32 Meter pro Sekunde geeignet.

Schnittschutz bei Schuhen

Derart hohe Schnittschutzklassen kommen aber fast ausschließlich für Schnittschutz-Schuhen zum Einsatz, weil die Anforderungen hier noch höher sind als bei Schutzhosen:

  • Bei Schuhen und Stiefeln sollte der Schutzbereich den kompletten vorderen Schuhbereich inklusive Stahlkappe abdecken.
  • Der Zwischenraum zwischen der Sohle und dem Schnittschutz darf nicht größer als zehn Millimeter sein.
  • Ab Brandsohle sollte der Schnittschutz wenigstens 195 Millimeter betragen, weil der Spann und der Mittelfuß am gefährdetsten sind.
  • Insbesondere beim Ablängen und Entasten entstehen gefährliche Situationen.

Welche Schnittschutzklasse ist die richtige für Euch?

Üblicherweise seid Ihr mit der Standard-Schutzklasse 1 gut beraten.

Allerdings solltet Ihr Euch darüber bewusst sein, dass Kettensägen, die durch einen Verbrennungsmotor angetrieben werden, deutlich höhere Kettengeschwindigkeiten erreichen können. Dem kann der Schnittschutz der Klasse 1 nicht standhalten. Aber auch ein höherer Schnittschutz reicht in diesem Fall nicht unbedingt aus. Zudem geht er zu Lasten des Tragekomforts und der Bewegungsfreiheit. Wir empfehlen daher, eine Schnittschutzhose der Schnittschutzklasse 1 als Basismodell zu wählen.

Zusätzlich solltet Ihr daran denken, dass Verunreinigungen und Harz ebenso zur Alterung des Schnittschutzes beitragen wie das Waschen und Trocknen.

Deshalb seid Ihr gut damit beraten, die Schnittschutzhose regelmäßig auszutauschen. Experten empfehlen, sie maximal 12 bis 18 Monate zu tragen, da der Schnittschutz danach erheblich nachlässt. Reparieren solltet Ihr Eure Schnittschutzhose ebenfalls nicht, wenn die Schutzschicht defekt ist. Eine Naht durch diese Schicht beeinträchtigt die Schutzfäden, die lose einliegen. Dadurch würde die Schutzfunktion herabgesetzt oder gar vollständig aufgehoben. Besser ist es also, Euch in regelmäßigen Abständen eine neue Schnittschutzhose der Schutzklasse 1 zu kaufen.

Welche Schnittschutzformen gibt es und wofür stehen sie?

Zusätzlich unterscheidet man beim Beinschutz drei verschiedene Formen: Form A, B und C. Die Formen geben an, wo sich die Schnittschutzeinlagen befinden. Je nachdem, ob Ihr zu den professionellen Kettensägen-Führern gehört oder nur in Ausnahmesituationen mit einer Motorsäge arbeitet, solltet Ihr Euch für eine andere Schnittschutzform entscheiden.

Schnittschutzform A

Die Schnittschutzhosen mit Form A sind für alle geschulten und professionellen Motorsägen-Führer gedacht. Mit dieser Schnittschutzform trefft Ihr bei allen normalen Holzerntearbeiten die richtige Wahl. Hier wird der Schnittschutz nur an der Vorderseite eingearbeitet. Das hat den Vorteil, dass Ihr trotz Schutzeinlagen eine gute Bewegungsfreiheit genießt.

Schnittschutzform C

Wenn Ihr nur in Ausnahmesituationen eine Motorsäge einsetzt, wie das etwa bei Feuerwehren oder dem Technischen Hilfswerk der Fall ist, seid Ihr mit einer Schnittschutzhose der Form C gut beraten. Sie bietet einen Rundumschutz, weil neben der Vorderseite der Beine auch die Rückseite geschützt wird. Allerdings ist die Bewegungsfreiheit hier entsprechend eingeschränkt, weshalb sich Profis nicht für die Schnittschutzform C entscheiden sollten.

Schnittschutzform B

Die Schnittschutzform B gilt als Kompromiss zwischen den Formen A und C. In der Praxis hat sich diese Form aber als wenig zweckmäßig erwiesen und ist deshalb heute kaum noch im Handel zu finden.


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