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Schnittschutz Latzhose: Komfortabel und praktisch

Wer mit Motorsägen und vergleichbaren Schneidewerkzeugen arbeitet, läuft immer Gefahr, dass er bei einem Fehler Bekanntschaft mit der motorisierten Schneide macht, was ohne entsprechende Schutzkleidung zu schweren Verletzungen führen kann. In dem mehrlagigen Stoff von Schnittschutzkleidung verfangen sich die Sägezähne der Schneide und die Fäden des Stoffes wickeln sich rasch um das Antriebsrad, was es blockiert. Da die Säge bei falscher Handhabung vor allem droht, unkontrolliert nach unten zu fallen, ist besonders der Schutz von Beinen und Füßen wichtig.

Wir zeigen Euch, worauf beim Kauf einer Schnittschutzlatzhose achten müsst.

Das Wichtigste in 30 Sekunden

  • Wer mit Motorsägen arbeitet, sollte Schnittschutzkleidung tragen.
  • Zum Schutz der Beine bietet eine Latzhose Vorteile gegenüber einer Bundhose.
  • Schnittschutzlatzhosen rutschen nicht und bieten höheren Tragekomfort.
  • Ferner lässt sich in ihren oft zahlreichen Taschen anderes Arbeitsgerät griffbereit verstauen.
  • Je nachdem, mit welcher Kettensäge man arbeitet und ob man Profi oder Laie ist, empfehlen sich andere Klassen und Formen der Schnittschutzlatzhose.
  • Führende Hersteller sind Pfanner, Stihl, Husqvara und Engelbert Strauss.

Wie findet man die richtige Schnittschutzlatzhose? 4 Tipps

Wer mit einer Motorsäge arbeitet, sollte sich durch entsprechende Arbeitskleidung schützen. Es ist jedoch wichtig, die genau passende Schnittschutzhose für sich selbst auszusuchen.

1. Varianten: Latzhose vs. Bundhose

Auch wer sonst eine Bundhose vorzieht, sollte sich dies bei einer Schnittschutzhose gut überlegen, denn eine Latzhose bietet bei Arbeit und Schutz entscheidende Vorteile gegenüber der Bundhose.

Zunächsteinmal bedeckt eine Latzhose auch Körperregionen oberhalb der Hüfte, die sich durchaus auf Arbeitshöhe bei der Arbeit mit der Motorsäge befinden. Eine Schnittschutzlatzhose schützt also auch vor versehentlichen Schnitten in den Bauch. Was mehr bedeckt, hält aber auch mehr warm, was bei Arbeiten im Freien während der kühleren Jahreshälfte, in der man Bäume primär fällt, auch ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist.

Hinzukommen der größere Tragekomfort und die damit verbundene Sicherheit. Eine Schutzhose, die am Bund drückt oder nach unten rutschen kann, die man mitunter bei der Arbeit wieder hochziehen und zurechtrücken muss, ist ein Sicherheitsrisiko. Eine Latzhose wird von den Trägern über den Schultern oben gehalten. Sie sitzt sicherer und erhält dem Träger größere Bewegungsfreiheit.

Ferner verfügen Latzhosen gemeinhin über mehr Taschen – etwa zusätzlich im Bauch- und Brustbereich, aber auch an den Beinen. Da die Hose nicht nach unten rutschen kann, kann man in diesen Hosentaschen auch ohne Bedenken schwere Hilfsmittel und Arbeitsutensilien, die man stets griffbereit haben möchte, verstauen.

2. Klassen und Formen: Diese Schnittschutzklassen gibt es

Für eine effektive Schutzwirkung gilt bei jeglicher Schnittschutzkleidung, dass sie ausreichend Schutz gegen das jeweilige Arbeitsgerät bieten sollte und dabei auch auf die Tätigkeit und Sachkenntnis des Trägers abgestimmt sein sollte. Das eine betrifft die Schnittschutzklassen, das andere die Formen der Hose.

Bei Schnittschutzkleidung befindet sich zwischen den äußeren Stoffschichten eine Schicht aus nur lose verwebten oder gar nur eingelegten, langen und reißfesten Fäden. Die verfangen sich, wenn die Kettensäge die obere Stoffschicht durchdringt, im Antriebsrad der Säge und blockieren diese in Sekundenbruchteilen.

Je nachdem, um welche Schnittschutzklasse es sich handelt, hält dieses Schnittschutzmaterial höheren Belastungen stand und bietet folglich stärkeren Schutz. Man unterscheidet nach EN ISO 11393-2:2020-03 in Europa folgende Klassen:

  • Klasse 0 entspricht einer Schutzwirkung bis zu einer maximalen Kettengeschwindigkeit von 16 m/s.
  • Klasse 1 bildet den Standard beim Schnittschutz und schützt bis zu einer Kettengeschwindigkeit von 20 m/s.
  • Klasse 2 bietet bei einer Kettengeschwindigkeit von 24 m/s noch effektiven Schutz.
  • Die höchste Klasse, Klasse 3 schützt den Träger sogar noch bei einer Kettengeschwindigkeit von 28 m/s.

Man unterscheidet aber auch noch drei Formen der Schnittschutzhose. Die Formen A und B sind vor allem für Menschen gedacht, die professionell in der Forstarbeit tätig und im Umgang mit Motorsägen geübt sind. Bei diesen für professionelle Kettensägenführer gedachten Hosen befindet sich der Schnittschutz primär an der Beinvorderseite, was weniger Schutz, aber etwas mehr Bewegungsfreiheit und weniger Gewichtsbelastung bedeutet. Bei Form C ist hingegen das gesamte Bein rundum geschützt, weshalb diese Hosen von Personen getragen werden sollten, die nur ausnahmsweise mit der Motorsäge hantieren.

3. Beliebte Hersteller

Wichtige und beliebte Hersteller von Schnittschutzkleidung sind vor allem Pfanner, Stihl, Husqvara und Engelbert Strauss.

  • Die Pfanner Schutzbekleidung GmbH ist eine österreichische Firma mit Sitz nahe der Schweizer Grenze. Sie setzt auf Nachhaltigkeit und Innovation. Neben Schutzbekleidung stellt sie auch andere Sicherheitslösungen für Forst, Jagd, Nachsuche, andere Outdoor-Tätigkeiten und die Industrie her.
  • Stihl ist einer der führenden Hersteller von Arbeitsgeräten in den Bereichen Landschaftspflege, Gartenarbeit, Land-, Forst- und Bauwirtschaft mit Sitz in Deutschland. Besonders renommiert sind die Motor- und Kettensägen von Stihl. Und wer beim Arbeitsgerät Experte ist, dürfte sich auch bei der zugehörigen Schutzkleidung auskennen.
  • Das deutsche Traditionsunternehmen Husqvara blickt auf Jahrhunderte Erfahrung in der Pflege von Garten, Park und Wald zurück. Heute stellt die Firma so ziemlich alles her, was man in der Landschaftspflege braucht – neben Motorsägen und entsprechender Schutzkleidung also etwa auch Rasenmäher, Motorsensen oder Heckenscheren.
  • Die Engelbert Strauss GmbH & Co. KG hat sich hingegen auf Arbeits- und Berufsbekleidung und nicht den Bereich Forstwirtschaft spezialisiert. Mittlerweile stellt das deutsche Versand- und Einzelhandelsunternehmen aber auch Freizeitkleidung her.

4. Auf welche Kriterien bei der Latzhose achten?

  1. Ein recht einfach überprüfbares Qualitätsmerkmal sind gewisse Prüfsiegel wie das des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) und des Forsttechnischen Prüfungsausschusses (FPA). Auch eine CE-Kennzeichnung, die garantiert, dass das Produkt den Richtlinien der EU entspricht, ist wegen der Einhaltung der EN ISO-Normen wichtig.
  2. Eine Schnittschutzhose sollte gut sitzen und passen, um optimalen Tragekomfort zu garantieren. Eine zu eng sitzende oder zu kleine Hose schränkt die Bewegungsfreiheit unnötig ein, wohingegen eine zu weit sitzende Hose selbst zum Sicherheitsrisiko und zur möglichen Unfallursache werden kann. Um beim Kauf online wirklich die passende Schnittschutzlatzhose für Euch zu finden, solltet Ihr die Größentabelle der Hersteller genau prüfen und euch nicht nur auf die gängigen Konfektionsgrößen, die auch nicht immer angegeben sind, verlassen.
  3. Auch Schnittschutzkleidung kann über die Schnittschutzeinlage hinaus gefüttert sein. Ein gutes Futter ist nicht zu verachten, denn: Erstens finden Arbeiten mit der Kettensäge fast immer im Freien statt. Zweitens werden sie meist zwischen Oktober und Februar, außerhalb der Brut- und Nistzeit, durchgeführt. Man will sich ja nicht nur vor der Kettensäge, sondern auch vor der Kälte schützen.
  4. Um nicht nur für die eigene Sicherheit, sondern auch die Dritter zu sorgen, ist es gut, wenn eine Forsthose über Warnschutzapplikationen verfügt. Sieht ein Spaziergänger Euch schon von Weitem in etwas, was eindeutig Arbeits- und Sicherheitskleidung ist, wird er auf der Hut sein und sich wenn nur vorsichtig nähern. Da das Fällen von Bäumen die wohl häufigste Tätigkeit ist, bei der man Schnittschutzkleidung trägt, ist das auch äußerst sinnvoll. Ihr minimiert so das Risiko, dass ein Unbeteiligter zu Schaden kommt, weil er z. B. vom gefällten Stamm erschlagen wird.
  5. Ein großer Vorteil vieler Latzhosen sind die vielen Taschen. Aber verlasst Euch beim Kauf nicht blindlings darauf, dass eine Latzhose welche hat. Achtet auf zusätzliche Taschen im Brust- und Bauchbereich und an den Beinen. Hier könnt Ihr hilfreiche Arbeitsutensilien, die ihr griffbereit haben wollt, unterbringen. Einige verfügen auch über eine extra Zollstocktasche.
  6. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil der Latzhose: Egal, wie viel Zeug Ihr in den Taschen habt und welches Gewicht damit die Hose runterzieht, sie wird nicht rutschen. Die Träger halten sie oben. So könnt Ihr Zollstock, Kluppe, Stift und andere Hilfsmittel mit euch tragen. Trotzdem bleibt noch Platz fürs Handy (im Wald kann ein schnell abgesetzter Notruf Leben retten) oder ein Feuerzeug, aber bitte Vorsicht mit offenem Feuer in der freien Natur.
  7. Je nachdem, wie oft und wofür Ihr die Hose benutzt, können Atmungsaktivität oder Wasserdichtigkeit Kriterien sein. Bedenkt einfach, wie oft und unter welchen Bedingungen Ihr die Hose voraussichtlich tragen werdet, um abwägen zu können, ob es sich lohnt, für diese Features mehr Geld zu investieren.